Archives for Geschichtsvereine

Die Spanische Grippe fing an mit «bedauerlichen Einzelfällen»

Unter dem Titel «Eine (fast) vergessene Seuche» widmete sich der Historiker Andreas Tscherrig am Dienstag im Museum zu Allerheiligen der Spanischen Grippe. Diese forderte in Schaffhausen rund 240 Todesopfer, in der Schweiz 24 500. Die Spanische Grippe war weitaus verlustreicher als der Erste Weltkrieg und kostete mindestens 50 Millionen Menschen das Leben. In der Schweiz erkrankte beinahe die Hälfte der Bevölkerung; nach offizieller Statistik starben 24 449 Personen. Gemäss dem Historischen Lexikon der Schweiz, bei dem Andreas Tscherrig hauptberuflich arbeitet, stellt die Spanische Grippe die «grösste demografische Katastrophe der Schweiz im 20. Jahrhundert» dar. Und das also soll eine vergessene
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Rainer Bunge: Kunststoffrecycling als moderner Ablasshandel

Professor Rainer Bunge nahm die Zuhörer des Vortrages über Kunststoffrecycling mit auf einen Ausflug in die Grauzone zwischen Ökologie, Wirtschaftlichkeit, Psychologie und Politik. Selten wohl war ein Vortrag der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen – trotz Hudelwetter im entscheidenden Moment – so gut besucht wie am Montagabend jener von Rainer Bunge, Professor für Umwelttechnik an der Hochschule Rapperswil, und selten wurden danach so viele Fragen gestellt. Von Dominique Hänggi, Co-Präsidentin der Naturforschenden Gesellschaft, mit einem charmanten Augenzwinkern vorgestellt, konnte Bunge gar nicht anders als seine dicke Post ebenfalls humorvoll zuzustellen. Um sein Fazit gleich vorwegzunehmen: Wenn wir im Jahr auf den Genuss
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90 Jahre Robert Pfaff: Die grösseren Zusammenhänge erkennen

Der Neuhauser Lehrer und Historiker Robert Pfaff feiert heute im Alterspflege- und Betreuungszentrum Rabenfluh seinen 90. Geburtstag. Pfaff hat zahlreiche lokalgeschichtliche Werke verfasst, unter anderem über Neuhausen, den Rheinfall und Schriftsteller Peter Kilian. 180921 SN 90 Jahre Robert Pfaff NEUHAUSEN. Robert Pfaffs Augen leuchten, als wir ihm einen kurzen Besuch abstatten. Sein Aktionsradius ist zwar altersgemäss eingeschränkt, und sein vormals phänomenales Gedächtnis hat in den letzten Jahren etwas nachgelassen; doch Robert Pfaff ist sichtlich zufrieden mit seinem Leben, dem früheren wie dem heutigen. Kein Grund zur Klage, findet er und sagt es auch. «Ich fühle mich wohl hier. Die Pflegerinnen
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Marlise Wunderli und Paul Habicht: Unterhaltsame Detektivarbeit

Wieso landen zwei irische Waisen 1912 ausgerechnet in Schleitheim? Gibt es noch lebende Nachkommen des vor 150 Jahren verstorbenen Munotretters Johann Jakob Beck? Stammbaumforschung ist nicht rückwärtsgerichtet. Die Beschäftigung mit den Vorfahren prägt das aktuelle Leben. Ein Beitrag im „Schaffhauser Magazin“, 3/3018, Lebensbande (Fotos Selwyn Hoffmann) 180901 Magazin Lebensbande Wunderli – Habicht   «Als Fabrikarbeiter und Haushalthilfe kamen meine Grosseltern, Paul und Aline Wunderli-Frey, im Jahr 1921 über die Ostschweiz nach Thayngen», erzählt Marlise Wunderli, die heute in Schaffhausen lebt. Da die Familie später acht Kinder zählte, von denen sieben die Kindheit überlebten, ist die Nachkommenschaft recht gross. Stammbaumforschung nahm
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Grosses Interesse am Kulturerbe – Neunkircher stürmen Vorträge

Da staunte und freute sich nicht nur Gemeindepräsident Ruedi Vögele: Die beiden Vorträge «450 Jahre Gmaandhuus Nüüchilch» und «220 Jahre Nüüchilcher Kongress» sorgten für einen übervollen Saal im historischen Gemeindehaus. Jutta Binner-Schwarz, „Klettgauer Bote“ 180828 Artikel Klettgauer Bote 180825 Artikel Schaffhauser Nachrichten 180823 Präsentation Schiendorfer Neunkirch Zu den vielfältigen Informationen der beiden Vortragenden Peter Jezler und Andreas Schiendorfer gesellte sich überraschenderweise auch musikalische Unterhaltung. Michelle und Pascal Sonderer erfreuten mit ihrem Spiel auf Alphorn und Hackbrett das Publikum. Vögele dankte allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen. Nüüchilcher Gmaandhuus – der «Cadillac» unter den Gebäuden Kunsthistoriker Peter Jezler stellte die
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Ein Gemeindehaus mit zwei seltenen Figuren

Im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 organisierte der Gemeinderat Neunkirch eine Reihe von Vorträgen. Am Donnerstag drehte sich alles um das Gemeindehaus von Neunkirch, das inzwischen stattliche 450 Jahre alt ist. Theodor Kübler, Schaffhauser Nachrichten 180825 SN Bericht 450 Jahre Gemeindehaus Neunkirch 180828 KB 450 Jahre Gemeindehaus Neunkirch 180823 Präsentation Schiendorfer NEUNKIRCH. «Ihr habt uns schon ein bisschen überrannt», meinte Gemeindepräsident Ruedi Vögele, als im Saal des Restaurants Gemeindehaus am Donnerstagabend noch immer Stühle näher und näher zusammengerückt wurden. Die Neunkircher wollten anscheinend genau wissen, was in ihrem Städtli über die vielen Jahre so alles geschehen ist. Kunsthistoriker Peter Jezler
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Bundesrat zeigt sich bei Eröffnung der Ausstellung entspannt in Selfie-Laune

Vor 500 Personen eröffnete am Samstagmorgen Bundesrat Johann Schneider-Ammann im Museum im Zeughaus die Ausstellung über den Landesstreik 1918. 180702 Der SN-Artikel als PDF SCHAFFHAUSEN. Tumult in Schaffhausen. Kaum setzt Vereinspräsident Martin Huber zur Begrüssung an, stürmt ein Arbeiterführer nach vorn, fuchtelt wie wild mit den Armen und schreit – andere verteilen derweil rote Flugblätter «An das arbeitende Volk der Schweiz» – die 48-Stunden-Woche herbei. Ist der des Wahnsinns? In diesen schwierigen Zeiten muss man nicht weniger arbeiten, sondern mehr als bloss 59 Stunden. Natürlich! Der Grimm ist es, dieser ewige Störenfried. Ärgerlich, wo doch für einmal die Sonne scheint,
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Stattliche Häuser unter dem Krummstab

Im Rahmen des Kulturerbejahrs 2018 organisierte der Museumsverein Schaffhausen kürzlich in Schleitheim eine Führung mit Willi Bächtold auf den Spuren der konstanzisch-reichenauischen Herrschaft. Es war, trotz misslicher Witterung, ein gelungener Anlass. 180619 Klettgauer Bote Dorfrundgang Schleitheim Schleitheim. Nach dem vergnüglichen Dorfrundgang mit Willi Bächtold war vor allem eines klar: Schleitheim liegt, geopolitisch betrachtet, vor dem Randen. Dass man hinter dem Randen, also in Schaffhausen, gemeinhin dazu neigt, Schleitheim zu unterschätzen, merkte man allein schon daran, dass zwei Teilnehmer leicht verspätet eintrafen, weil sie nicht davon ausgegangen waren, der Besammlungspunkt Bahnhofstrasse könne in Schleitheim selbst liegen… Schleitheim blickt auf eine reiche
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