Auch als Grossmeister noch lange nicht am Ziel

Die Schweiz ist reich an vielversprechenden Sporttalenten. Fünf davon haben wir in den letzten «jetzt»-Ausgaben portraitiert. Wie ist es Marco Odermatt (1997), Armon Orlik (1995), Noël Studer (1996), Nico Beeler (1993) und Elena Quirici (1994) seither ergangen? Eine kleine Zwischenbilanz.

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Marco Odermatt, Skifahrer

«Ein weiterer Schritt in meiner. . . Schulkarriere», so überschrieben wir den Beitrag über Marco Odermatt, Juniorenweltmeister 2016 im Riesenslalom. Der sympathische Innerschweizer hatte soeben an der Sportmittelschule in Engelberg ein Referat über den Gletscherschwund gehalten. Wir wollten damit zum Ausdruck bringen, dass Marco Odermatt einen behutsamen Aufbau in Richtung Weltspitze vornimmt, in welchem auch die schulische Ausbildung ihren Platz hat. Damit sollten wir auf unliebsame Art und Weise Recht behalten: Nach sehr gutem Saisonstart musste Marco Odermatt im Januar wegen einer Meniskusverletzung für den Rest der Saison Forfait geben. Einen sportlichen Erfolg gab es trotzdem: Im März wurde Marco Odermatt zum Nachwuchssportler des Jahres (der Sporthilfe) gewählt. Derzeit absolviert er die Maturaprüfungen, und es sieht ganz so aus, als ob er auch hier ein absolutes Spitzenergebnis erzielen wird. Inzwischen ist auch die Webseite http://www.marcoodermatt.ch live! Und das Wichtigste: Der nächste Winter folgt schon bald.

Armon Orlik, Schwingen

Mit einem Talent-Porträt von Armon Orlik geht niemand ein Risiko ein, stellt der Bündner doch «Im Schwingen eine fast uneinnehmbare Festung» dar. Mit der Wahl zum «Newcomer des Jahres» bei den Credit Suisse Sports Awards hatte sich Armon Orlik aber eine Würdigung mehr als verdient. Unterdessen ist auch seine Webseite  http://www.armonorlik.ch live gegangen. Darauf lesen wir, dass er in der noch jungen Saison bereits vier Schwingfeste gewinnen konnte und vor allem, dass sich seine Verletzung beim Aargauischen Kantonalen in Brugg als weniger gravierend als zunächst befürchtet herausgestellt hat.

Elena Quirici, Karate-Meisterin

Verletzungen gehören im Sport dazu. Elena Quirici, die Karate-Europameisterin von 2016, zog sich anfangs Jahr bei einem internationalen Turnier in Paris eine schmerzhafte Handverletzung zu. Sie hat sich davon zwar wieder erholt, aber irgendwie fehlt ihr derzeit noch die Konstanz, um an der sehr ausgeglichenen Weltspitze laufend Glanzresultate zu erzielen. Ein zweiter Platz in Dubai zeigte aber, dass Elena Quirici auf dem richtigen Weg ist. Ihre attraktive Homepage: http://www.elenaquirici.ch

Nico Beeler, Beachvolleyballer

Im Beachvolleyball kämpft die Schweiz um den Wiederanschluss an die Weltspitze, allen voran Nico Beeler und Marco Krattiger. Auch wenn wir «Unser Ziel sind die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo» als Titel wählten, erhoffen wir uns nach dem hervorragenden Saisonstart in Fort Lauderdale und auf Kish Island schon jetzt einiges vom neu zusammengestellten Duo. Zwar scheiterten sie seither in Xiamen im Achtelfinal an den Olympiazweiten aus Italien, doch in Neusiedel am See mussten sie sich erst im Final geschlagen geben. Das nächste wichtige Turnier in Rio de Janeiro fand nach Redaktionsschluss statt. Im Rahmen der Coop Beach Tour schieden die beiden in Zürich enttäuschend früh aus, anders ausgedrückt: Beeler-Krattinger spielen in der Schweiz keineswegs allein auf weiter Flur, es gibt derzeit mehrere starke Teams.

Noël Studer, Schachspieler

Für das Highlight unserer Zwischenbilanz sorgte Schachspieler Noël Studer. Beim Grenke Chess Open holte er sich die dritte Grossmeisternorm und wird demnächst zum vierten und jüngsten Schach-Grossmeister der Schweiz ernannt. Dass Noël Studer in Karlsruhe trotz einer absoluten Topleistung «nur» auf Platz 26 kam, zeigt, wie steinig der Weg noch ist bis zu seinem Ziel, einer der besten 100 Schachspieler der Welt zu sein.

Zwar waren wir davon überzeugt, dass sich Noël Studer dieses Jahr den Grossmeistertitel erspielen würde, doch wählten wir ganz bewusst den sachlichen Titel «Der Schachsport beeinflusst die Entwicklung von Kindern positiv». Schach kann für unsere Gesellschaft einen hohen Wert besitzen und verdient deshalb noch breitere Beachtung und vor allem breitere finanzielle Unterstützung.

Dank der Fritz-Gerber-Stiftung und der Stiftung Fritz Bösch ist das zwanzigjährige Berner Schachtalent seinem Traum, sich unter optimalen Bedingungen ganz auf Schach konzentrieren zu können, bereits etwas näher gerückt. Wer verhilft ihm zum nächsten Schritt? Wer sich vorstellen kann, einmal ein Simultanturnier mit Grossmeister Studer zu organisieren oder ihn als Botschafter für sein Unternehmen zu gewinnen, nehme einfach via Homepage  http://www.noelstuder.ch Kontakt mit ihm auf. Wie dem auch sei: Journalistisch bleiben wir auf jeden Fall am Ball, pardon am Brett.