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	<title>Politik &#8211; Aischines</title>
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	<description>Die richtigen Worte öffnen Türen</description>
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		<title>Kein Knutschverbot in der Reiatschule</title>
		<link>https://aischines.ch/kein-knutschverbot-in-der-reiatschule/</link>
				<pubDate>Tue, 07 Aug 2018 11:43:38 +0000</pubDate>
		<dc:creator><![CDATA[Andreas Schiendorfer]]></dc:creator>
				<category><![CDATA[Politik]]></category>
		<category><![CDATA[Thaynger Anzeiger]]></category>

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				<description><![CDATA[Der Wohlstand mache selbstgefällig und träge, sagte der Opfertshofer Hannes Germann am Mittwochabend im Zentralschulhaus. Wir leben in der besten aller Demokratien, doch Ständerat Hannes Germann warnte in seiner 1.-August-Rede davor, durch Selbstgefälligkeit und Trägheit unsere Lebensqualität zu gefährden. HOFEN Wegen des Verbots von Höhenfeuer und Feuerwerk erhoffte sich das Publikum auf dem Zentralschulhausplatz erst recht ein rhetorisches Feuerwerk. Hannes Germann wurde den hohen Erwartungen zumindest insofern gerecht, als er in seine traditionellernsthafte Rede verschiedene Schmunzelvorlagen einflocht. Herzhaft gelacht wurde vor allem, als er erzählte, wie die IG Freiheit der Walliser Gemeinde Stalden einen «Rostigen Paragrafen» verlieh, um zu verhindern, dass deren Knutschverbot auf dem Pausenplatz andernorts Schule macht. Trümpfe statt Trump Zuvor hatte Hannes Germann pflichtgemäss den föderalen Bundesstaat Schweiz mit seinem Subsidiaritätsprinzip gelobt, die Vorzeigedemokratie und unsere im internationalen Kontext politisch, finanziell, wirtschaftlich und auch punkto Lebensqualität ausgezeichnete Lage. Man habe zwar keinen Trump, dafür aber Schweizer Trümpfe, die stechen, allen voran als Trumpfass das duale Bildungssystem. Hannes Germann: «Je mehr Akademiker, desto höher die Arbeitslosigkeit.» Die Gefahren des Wohlstands Der Wohlstand macht selbstgefällig, satt und träge. Das Schicksal früherer Hochkulturen wie der Römer, Inkas, Azteken oder Perser zeigt, dass einmal hart erkämpfte Errungenschaften nicht automatisch auf alle Ewigkeit bestehen bleiben. Es reiche nicht, darauf zu hoffen, dass es die europäischen Junker (oder der EU-Juncker) für die Schweiz richten würden, betonte der Ständerat. Man müsse das Schicksal selbst in die Hand nehmen, statt nur «me sött» sagen. Gerne vernahmen die Zuhörer, unter ihnen Gemeinderätin Andrea Müller, die angeführten Beispiele der Rettung der Reiatbadi oder der Buslinie 24. Das richtige Mass finden Das Wohlgefallen der Schweizer an Regulierungen zeigt sich bei der Übernahme von EU-Recht, wo man aus einem seltsamen Hang zum Perfektionismus verschiedentlich weit über das vorgegebene Ziel hinausschiesst. So etwa bei der Überführung des EU-Lebensmittelrechts, wo das Eidgenössische Departement des Innern allen Ernstes ein fast 2000-seitiges Regelwerk vorlegte, welches auch nach Protesten und einer Verschlankung zwangsläufig ein Bürokratiemonster ist. Vieles ist aber rein hausgemacht. Germann führte die Definition der bis 1995 in der Armee dienenden Brieftaube an: «selbstreproduzierende Kleinflugkörper auf biologischer Basis mit fest programmierter automatischer Rückkehr aus beliebigen Richtungen und Distanzen». Soll man darüber schmunzeln – oder sind wir tatsächlich so? Germann führte weitere Beispiele an, doch auch für Journalisten gilt: «Me sött» sich kürzer fassen.]]></description>
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		<title>Ein Abend der Einstimmigkeit</title>
		<link>https://aischines.ch/ein-abend-der-einstimmigkeit/</link>
				<pubDate>Tue, 26 Jun 2018 12:13:18 +0000</pubDate>
		<dc:creator><![CDATA[Andreas Schiendorfer]]></dc:creator>
				<category><![CDATA[Politik]]></category>
		<category><![CDATA[Thayngen]]></category>
		<category><![CDATA[Thaynger Anzeiger]]></category>

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				<description><![CDATA[Der Thaynger Einwohnerrat genehmigte am Donnerstagabend einstimmig, wenn auch nicht diskussionslos, die erste Teilrevision der Bau- und Nutzungsordnung sowie zwei kleine Baukredite. 180626 TA Einwohnerrat total THAYNGEN Als «besonders schönen Flecken auf dieser Welt» bezeichnete Einwohnerratspräsident Marco Passafaro (SP), weit gereist, sein Thayngen. Der Einwohnerrat müsse das Dorfbild mitgestalten und jeweils den goldenen Mittelweg suchen, damit das Dorf «schön bleibt und nicht verlottert». Ein Dorf, das zuletzt gemäss dem Einwohnerbarometer des Gemeindepräsidenten wieder ein wenig gewachsen ist, auf derzeit 5411 Personen, gewachsen auch im Unteren Reiat, denn nach einer besorgten Frage von Doris Brügel (GP) betonte Bildungsreferentin Andrea Müller, die Doppelklassen im Zentralschulhaus seien derzeit sogar leicht überbelegt, und aufgrund der Kindergärtlerzahlen müsse man sich auch keine Sorgen um deren Zukunft machen. Blass gewordene Zebrastreifen Derweil Kroatien ein blasses Argentinien unmissverständlich in die Schranken wies, herrschten zwischen Einwohnerrat und Gemeinderat gutes Einvernehmen und eitel Sonnenschein, auch wenn sich Daniel Wanner (FDP) ein wenig wunderte, wie viele Fussgängerstreifen in den letzten Monaten so blass geworden sind, dass man sie ohne Zusatzkosten – ein entsprechender Budgetposten war ja abgelehnt worden – entfernen konnte. Das Alterswohnheim (AWH) war dieses Mal kein Thema, einzig erfuhr man nach einer Frage von Karin Germann (SVP) betreffend die dort herrschende sommerliche Hitze und Stickigkeit, dass mit der neuen Lüftung keine Kühlung verbunden sei. In Bezug auf den noch nicht bewilligten AWH-Stellenplan wird man an der nächsten Sitzung vom 23. August mehr erfahren. Philippe Brühlmann, im Gemeinderat zuständig für das AWH, beschränkte sich vorerst darauf, das Gemeindeparlament auf eine neue, von Neuhausen am Rheinfall übernommene Darstellungsweise des Stellenplans der Gemeinde hinzuweisen. Politik der kleinen Schritte Wie beim Stellenplan vollzieht der Gemeinderat derzeit auch bei der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) eine Politik der kleinen Schritte, denn am Donnerstag ging es lediglich darum, anstelle der derzeit fünf Baureglemente eine einzige für alle Ortsteile gültige BNO zu schaffen, welche auch, so weit als möglich, die aktuelle Gesetzgebung berücksichtigt. Nach dem Abstimmungsdebakel vom 12. April 2015, als das Fuder unübersichtlich und überladen war, werden die möglichen Streitpunkte – insbesondere die Aktualisierung der Quartierpläne und allfällige Zonenplanänderungen – in zwei weiteren Teilrevisionen innert nützlicher Frist nachgereicht. Diese Massnahme von Baureferent Adi Ehrat erwies sich insofern als richtig, als der Einwohnerrat selbst an der völlig unbestrittenen, 58 Seiten umfassenden Vorlage ziemlich genau anderthalb Stunden herumfeilte. Karin Germann war es dabei ein Anliegen, keinen unnötigen Satz in der BNO zu belassen, und Urs Winzeler (SVP) setzte sich dafür ein, der Denkmalpflege keine marginalen Fragen des Ortsbildschutzes vorlegen zu müssen. Die Umsetzung der am 4. März 2018 gutgeheissenen Teilrevision des kantonalen Natur- und Heimatschutzgesetzes bringt dem Team um Baureferent Ehrat respektive dem Gemeinderat mehr Freiheiten, aber, keine Frage, auch eine grössere Verantwortung. Die einstimmige Annahme der ersten Teilrevision der Bau- und Nutzungsordnung durch den Einwohnerrat stellt da eine zweifellos willkommene Rückendeckung dar. Dachsanierung nach 46 Jahren Das Bonmot des Abends gelang Vizepräsidentin Nicole Stump (parteilos, Mitglied der FDP-Fraktion) während der Eintretensdebatte zur Sanierung des Flachdaches der aus dem Jahr 1972 stammenden Abdankungshalle auf dem Friedhof. «Die Abdankungshalle ist fast so alt wie ich», meinte sie, in Mundart und mit einem Augenzwinkern. «Da darf sie auch sanierungsbedürftig sein.» Dass das 230 Quadratmeter grosse Dach undicht ist, wurde bereits an der letzten Einwohnerratssitzung kommuniziert, nun legte Baureferent Adi Ehrat die entsprechende Vorlage vor. Einstimmig genehmigte der Rat einen Kredit von 66 000 Franken, wohl hörend, dass es sich dabei um ein Kostendach handelt und man zuversichtlich sein darf, dass die Abrechnung etwas tiefer ausfallen wird. Schliesslich wurde unter Verschiedenem noch ein Antrag von Karin Germann einstimmig genehmigt, die wünschte, dass bei den Kreditvorlagen noch grössere, sprich grösstmögliche Transparenz geschaffen werde. So wurde die gute Stimmung der dritten Sitzung des Gemeindeparlaments letztlich nur durch die Tatsache getrübt, dass sich je zwei Einwohnerrätinnen und Einwohnerräte für die Sitzung hatten entschuldigen lassen, hoffentlich weder fernseh- noch krankheitsbedingt. Kasten: An der Schlattergasse wird ein Trottoir gebaut THAYNGEN Das Sicherheit bringende Trottoirnetz ist in der Gemeinde dicht gestrickt. Eine Lücke besteht derzeit noch in der Schlattergasse, also auf der Verbindungsstrasse von Schlatt am Randen. Ein entsprechender Budgetkredit war seinerzeit auf Antrag von Daniel Wanner abgelehnt worden, damit in einer Sondervorlage gewisse Punkte noch geklärt würden. Strassenreferent Walter Scheiwiler stellte das Trottoirprojekt auf der kurvigen, steilen und auch visuell engen Schlattergasse vor, Höhe Wistenstrasse und Gygerweg (siehe Bild). Dies zur Zufriedenheit aller, umso mehr, als Finanzreferent Rainer Stamm darauf hinwies, der anschliessende Kalkschotterweg befinde sich in Gemeindebesitz, weshalb keine Gefahr einer allfälligen Aufhebung bestehe. Der Kredit in Gesamthöhe von 100 000 Franken wurde einstimmig gutgeheissen. (schi / Bild: vf) Zusatzartikel: Kinderfreundlichkeit als permanenter Prozess Seit November wird Thayngen durch das Unicef-Label «kinderfreundliche Gemeinde» geschmückt. Um diesen Ruf zu konsolidieren, werden die schulergänzenden Tagesstrukturen verbessert. Eine an der Einwohnerratssitzung erläuterte Interpellation rennt offene Türen ein. In den letzten Jahren hat sich Thayngen von einer Industriegemeinde zurückverwandelt in eine Wohngemeinde mit Arbeitsplätzen in allen drei Wirtschaftssektoren. Um in Thayngen die Leerbestände an attraktiven und preisgünstigen Wohnungen zu reduzieren, seien familienfreundliche, schulergänzende Tagesstrukturen ein immer gewichtigeres Argument, betonte Paul Zuber (SP) in Begründung seiner Interpellation an der Einwohnerratssitzung vom Donnerstag. Er war sich dabei natürlich bewusst, dass er nach den ausführlichen Informationen von Bildungsreferentin Andrea Müller (siehe «Thaynger Anzeiger» vom 29. Mai/19. Juni) nun gewissermassen durch weit geöffnete Türen schreiten konnte. Sich über die eingeleitete Verlegung der Tagesschule in die «Alte Kanzlei» in Thayngen freuend, beschränkte er sich auf die Bitte, zu prüfen, ob man nicht einen Teil der Reformen bereits auf Beginn des Schuljahres 2018/19 umsetzen könne. Zudem wäre es seiner Ansicht nach wünschenswert, wenn man das Angebot vor und nach der Schule zeitlich und vor allem auf den Mittwoch ausdehnen könnte. Durch einen interessanten chronologischen Abriss legte Paul Zuber dar, wie seine Frau Daniela und er sich dieses Themas seit nunmehr 29 Jahren persönlich angenommen haben und sie dabei von der SP immer wieder unterstützt wurden. Die Bildungsreferentin wiederum zeigte sich gerne bereit, die Interpellation auch formell zu beantworten, sobald die finanziellen Auswirkungen der Annahme des Gegenvorschlags zur Volksinitiative «Tagesschulen 7to7» am 26. November 2017]]></description>
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		<title>Schaffhausen soll sich auch in Zukunft bewegen</title>
		<link>https://aischines.ch/schaffhausen-soll-sich-auch-in-zukunft-bewegen/</link>
				<pubDate>Fri, 18 May 2018 13:23:32 +0000</pubDate>
		<dc:creator><![CDATA[Andreas Schiendorfer]]></dc:creator>
				<category><![CDATA[Generalversammlungen]]></category>
		<category><![CDATA[Politik]]></category>
		<category><![CDATA[Schaffhauser Nachrichten]]></category>

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				<description><![CDATA[Parteipräsident Stephan Schlatter konnte an der gut besuchten Jahresversammlung der FDP der Stadt Schaffhausen im Busdepot auf dem Ebnat die statutarischen Traktanden zügig durchziehen. 180509 SN GV FDP Stadt Das Nachwahljahr 2017 war relativ ruhig verlaufen. Doch man spürte, dass die Freisinnigen bereits die nächsten Wahlen ins Visier genommen haben. Vor diesem Hintergrund kann man ihre Befindlichkeit als «verhalten optimistisch» bezeichnen. Die Erfolge der FDP Schweiz würden zwar auch hier wahrgenommen, dennoch sei der nationale Aufwind in Schaffhausen noch nicht recht angekommen, meinte Schlatter selbstkritisch. Die Mitgliederzahl sei stabil. Das erklärte Ziel sei es aber, so «sexy» zu werden, dass die Basis markant verstärkt werden könne. Fraktionspräsident Martin Egger ergänzte, dass sich die neu formierte Fraktion bereits zu einer gut funktionierenden Einheit entwickelt habe, welche die liberalen Standpunkte mit Voten und Vorstössen klarzumachen verstanden habe. Frauenpower für Vorstand Aus dem Vorstand verabschiedet wurden Guido Mühlemann, der sich aus der aktiven Politik zurückzieht, und Till Hardmeier, der sich fortan ganz auf die Ratstätigkeit konzentrieren möchte. Als neues Vorstandsmitglied soll die erfolgreiche Unternehmerin Britta F. Schmid, s+p Schmid Partner AG, der Partei zusätzliche Impulse verleihen. Finanziell steht die Partei gemäss Kassier Markus Bührer auf solidem Boden, zumal bereits beträchtliche Rückstellungen für das Wahljahr 2020 getätigt werden konnten. Zeit der Dieselbusse ist vorbei «Die Zukunft gehört den Elektrobussen mit dem Schnellladesystem OCC, das zuerst auf der Linie 3 eingeführt wird. Im Sinne einer optimalen Übergangslösung werden zudem IMCTrolleybusse angeschafft», erklärte Bruno Schwager, Geschäftsführer der beiden Busbetriebe, seinen Gästen. Es stehen aber weitaus grössere Veränderungen an. «Die Zukunft des öffentlichen Verkehrs lautet: intelligente Mobilität für alle», betonte Schwager. Damit spielte er auf den wichtiger werdenden Sammel- und Verteilerverkehr an. Hier sind die Busbetriebe gewillt, als Teil von Swiss Transit Lab eine Leaderposition einzunehmen. Die selbstfahrenden Kleinbusse, seit März auf der Linie 12 im Einsatz, stellen eine weltweit beachtete Innovation dar. «Ein starkes Unternehmen hilft uns, unsere Interessen in nationalen Gremien und auf dem Weltmarkt wahrzunehmen.» Einstimmig für Ja-Parole Bereits vor zehn Jahren setzten sich die Freisinnigen durch Vorstösse von Kantonsrat Stephan Rawyler und Grossstadtrat Raphaël Rohner für einen Zusammenschluss der Busbetriebe ein. In der Folge seien, so Nicole Herren, die Unternehmen immer näher zusammengerückt. Gemeinsame Werkstatt, gemeinsames Depot, gemeinsame Geschäftsführung, ja sogar gemeinsame Weihnachtsfeiern. «Mit dem Gesamtarbeitsvertrag, der dank des VPOD zustande kam, konnte nun der letzte Stolperstein beseitigt werden.» Doch warum überhaupt «zusammenführen, was zusammengehört»? Nicole Herren unverblümt: «Bei den RVSH handelt es sich um eine attraktive Braut. Wir müssen verhindern, dass sie sich einen anderen Bräutigam aussucht. Zusammen sorgen wir dafür, dass Schaffhausen nicht stillsteht.» Nach einer munteren Diskussion, an der sich auch Stadtrat Raphaël Rohner für die Vorlage einsetzte, fasste die FDP der Stadt Schaffhausen einstimmig die Ja-Parole.]]></description>
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		<title>Büsingen &#8211; Mitten im Paradies und doch nicht drin</title>
		<link>https://aischines.ch/buesingen-mitten-im-paradies-und-doch-nicht-drin/</link>
				<pubDate>Sat, 15 Apr 2017 13:10:30 +0000</pubDate>
		<dc:creator><![CDATA[Andreas Schiendorfer]]></dc:creator>
				<category><![CDATA[Geschichte]]></category>
		<category><![CDATA[Geschichte Büsingen]]></category>
		<category><![CDATA[Gesellschaft]]></category>
		<category><![CDATA[Im Thurn]]></category>
		<category><![CDATA[Jetzt]]></category>
		<category><![CDATA[Politik]]></category>

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				<description><![CDATA[Nur noch zwei Enklaven, welche die «Milch zweier Mütter trinken», gibt es heute in der Schweiz – Büsingen und Campione. Das deutsche Büsingen feiert den vor 50 Jahren in Kraft getretenen Staatsvertrag, welcher den Anschluss an das schweizerische Wirtschaftsgebiet regelt. Das italienische Campione besitzt keinen. Der besondere Status von Campione geht ins Jahr 777 zurück, als der langobardische Herrscher Toto von Campione dieses Gebiet dem Kloster Sant’Ambrogio in Mailand vermachte, in dessen Besitz es 1020 Jahre lang blieb. Diese historischen Verhältnisse wurden später auch von Napoleon und vom Wiener Kongress respektiert, zumal das angebotene Tauschobjekt – Indemini, die «abgelegenste Gemeinde der Schweiz» – nicht gerade von riesigem Interesse der Tessiner zeugte. 1861 kam die Lombardei und damit auch Campione zum Königreich Italien. 1933 verfügte Mussolini den Zusatz «d’Italia», zum ewigen Ärgernis von uns Schweizern. Das «ewige Ärgernis» in Bezug auf Büsingen ist ein ganz anderes (siehe Kasten). Was muss man von Campione kennen? Den wunderbaren Botta-Bau aus dem Jahre 2007. Wer ihn sieht, bei dem ist Glück im Spiel. Oder auch nicht. Ein Casino mit liberaleren Regeln als in den Stammlanden, wie es Campione seit genau 100 Jahren als fleissig sprudelnde Einnahmequelle kennt, das wäre sicher auch in Büsingen lukrativ. Doch das ist den Büsingern untersagt und entsprechend besiegelt. Vielleicht möchte darum Campione d’Italia gar keinen Staatsvertrag, welcher seinen Anschluss an das Schweizer Wirtschaftsgebiet absichert; offiziell wirken allerdings die langwierigen bilateralen Verhandlungen betreffend Büsingen für die andere Enklave-Exklave abschreckend . . . Post auf Umwegen «Eine Spielbank dürfen wir zwar nicht betreiben, dafür gab es aber 2006 für uns von der Eidgenössischen Alkoholverwaltung erstmals eine Konzession zum Schnapsbrennen», erzählt die 80-jährige Carina Schweizer-Eckert. Sie ist der Inbegriff des Büsinger Doppellebens. Als Auslanddeutsche in Genua geboren, wuchs sie in Büsingen auf, doch die Lehrerstochter richtete sich nicht nur beruflich, sondern auch privat zunächst ganz nach Schaffhausen aus. Verliebt, geheiratet. Einen Schweizer namens Schweizer. Doch nun engagierte sie sich immer mehr für ihr Büsingen, als Journalistin und Gemeinderätin. Wen wundert’s, dass die Deutschen sie wieder zurückhaben wollten und sie zur Ehrenbürgerin ernannten? «Zu viele Zeilen für mich verschwendet», meint sie lachend. Dafür darf sie nun auf zwei, drei Besonderheiten Büsingens hinweisen: «Wir besitzen zwei Telefon-Vorwahlnummern, nämlich 0049-7734 und 0041-52, und auch zwei Postleitzahlen, neben der traditionellen deutschen 78266 auch die schweizerische 8238. Doch für diese kämpften wir lange, bis 1986. Bis dahin musste eine Postsendung aus Schaffhausen eine im wahrsten Sinne des Wortes ellenlange Odyssee zu Land und zu Wasser erfahren. Über Winterthur ging es nach Romanshorn, mit dem Schiff nach Friedrichshafen, von dort per Bahn nach Singen. Und irgendwann, irgendwie doch noch nach Büsingen.» Steuerprobleme ungelöst Der Staatsvertrag hat längst nicht alle Probleme gelöst, für Nachbesserungen ist eine Gemischte Kommission mit schweizerischen und deutschen Politikern zuständig. Diese gibt sich redlich Mühe, doch aus Büsinger Sicht erreicht sie zu langsam zu wenig. «Wir haben echte Sorgen, vor allem im Bereich der Einkommenssteuern. Wir verdienen zwar in der Schweiz gute Fränkli, aber der Lebensunterhalt bei uns ist eben auch schweizerisch teuer. Die Steuern hingegen bezahlen wir nach den hohen deutschen Ansätzen und leiden auch noch unter der Steuerprogression», erklärt der amtierende Bürgermeister Markus Möll. «Der steuerfreie Betrag, den uns die Bundesregierung im Sinne einer jederzeit widerrufbaren Billigkeitsmassnahme gewährt, vermag diese Ungerechtigkeit nicht wettzumachen.» Nein, die Büsinger sind nicht wirklich der Ansicht jenes sowjetrussischen Botschafters, Kwisinski mit Namen, der anlässlich eines Besuchs in der Exklave bemerkte, die glücklichen Büsinger würden die Milch zweier Mütter trinken. Dank des Staatsvertrags fahren zwar die Büsinger «Schweizer» Bauern im Vergleich zu «richtigen» deutschen Bauern recht gut und dank einer vorteilhaften, vom früheren Bürgermeister Gunnar Lang erkämpften Mehrwertsteuerlösung ist auch die Gemeinde selbst finanziell gesund. Doch die Milch von Mutter Deutschland schmeckt säuerlich. «Meine grosse Sorge ist es, dass unsere Jugendlichen wegen der hohen Einkommenssteuern wegziehen», befürchtet auch Gunnar Lang. Auch FIFA vergass Büsingen Vielleicht aber gibt es ein paar sportliche Milchtropfen aus Deutschland. Bürgermeister Markus Möll lenkt die Aufmerksamkeit auf den Fussballklub. Der kickt, mehrheitlich mit Schweizer Spielern, als einziger deutscher Verein in der Schweiz. Doch plötzlich beantragte der Drittligaverein die zusätzliche Aufnahme in den Deutschen Fussball-Bund. «Als DFB-Mitglied könnten wir für unseren Sportplatz Fördermittel beantragen», begründet Markus Möll. «Dass die Schweizer uns keinen Beitrag sprechen wollen, können wir nachvollziehen.» Die Büsinger, im Laufe der Jahrzehnte kampferprobt (einst führten sie sogar einen Boykott der Wahlen ins Europaparlament durch), landeten mit ihrem Antrag im Februar 2016 sogar auf der Traktandenliste der FIFA. Doch dann fielen sie, wohl wegen der hauseigenen Probleme des Weltfussballverbandes, ausser Rat und Traktanden. Für den Moment zumindest. Das Positive sehen, den Titel erklären Wie soll eigentlich ein solcher Artikel enden? Das wissen wir selbst nicht so genau. Noch ist längst nicht jedes Kuriosum aufgeführt und schon gar nicht alle Ungereimtheiten und Probleme. Weil aber der Staatsvertrag am 4. Oktober 1967 in Kraft getreten ist, feiern die Büsinger diesen Herbst mit dem 50-Jahr-Jubiläum vor allem die positiven Aspekte, mit einer Publikation, einer Fotoausstellung und einem Festabend. Mehr dazu zu gegebener Zeit unter http://www.buesingen.de, wobei man selbstverständlich auch mit http://www.buesingen.ch ans Ziel kommt. Carina Schweizer aber, die erfahrene Journalistin, möchte abschliessend noch den Titel auflösen: «Wir sind, wenn man vom Rhein absieht, vollkommen vom Kanton Schaffhausen umschlossen. Da sich Schaffhausen aber als kleines Paradies bezeichnet, befinden wir uns gewissermassen mitten im Paradies. Und gehören doch nicht dazu.» Kasten: Das ewige Ärgernis Die Stadt Schaffhausen versuchte gegen Ende des 17. Jahrhunderts jene Gebiete, über die sie selbst oder städtische Bürger die niedere Gerichtsbarkeit besassen, vollkommen an sich zu binden. Österreich hatte zwar die landesherrlichen Rechte über die Schaffhauser Gebiete der ehemaligen Landgrafschaft Nellenburg 1651 an Schaffhausen verpfändet, doch löste sie diese im Rahmen des Im Thurn-Handels 1698 wieder aus. Der Büsinger Vogt Eberhard Im Thurn war von seinen eigenen Verwandten aus politischen und religiösen Gründen nach Schaffhausen entführt und dort schliesslich eingekerkert worden. Erst nach sechsjährigem Streit zwischen Schaffhausen und Österreich wurde er wieder freigelassen. 1723 konnte Schaffhausen doch noch die Landeshoheit über die fraglichen Reiater Dörfer kaufen, ausgenommen allerdings Büsingen, das als «ewiges Ärgernis» österreichisch blieb, später zu]]></description>
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