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	<description>Die richtigen Worte öffnen Türen</description>
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		<title>Auguste Rodin im Kunsthaus Zürich</title>
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				<pubDate>Thu, 11 Jan 2007 22:29:38 +0000</pubDate>
		<dc:creator><![CDATA[Andreas Schiendorfer]]></dc:creator>
				<category><![CDATA[emagazine]]></category>

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				<description><![CDATA[[vc_row][vc_column][vc_column_text]Immerhin hatte der wenig zuvor erfolgte Staatsauftrag für das «Höllentor» Rodin der grössten materiellen Sorgen entledigt, nachdem er noch als fast 40-Jähriger gezwungen gewesen war, Aufträge von Herstellern dekorativer Plastik anzunehmen. Rodins Stil – er selbst sprach von der «Kunst der Buckel und Höhlungen» – widersprach dem vorherrschenden idealisierenden Akademismus völlig und war daher nicht mehrheitsfähig. Nicht die vordergründige Pose interessierte ihn, vielmehr spürte er der Seele nach und schuf dadurch Plastiken, die – heute – wie aus unserer Mitte wirken. Und nicht, dass er der Hässlichkeit gehuldigt hätte, aber mitunter nahm er sie um der Redlichkeit willen gerne in Kauf. Der Erfinder des Non-Finito Rodin verlor zwar die Tradition nicht aus den Augen, reiste 1875/76 sogar nach Rom und Florenz, um die «Geheimnisse Michelangelos zu entdecken»; aber er versuchte sich in neuen Darstellungsformen und entdeckte das «Torsomotiv» als bewusstes Stilmittel. Damit schlug er die Brücke zwischen dem Gestern und dem Morgen und prägte viele der nachfolgenden Künstler. Gleich zeitig provozierte es unverständiges Kopfschütteln und offene Ablehnung. In der Fremde galt der Prophet zunächst mehr, in Zürich und London fand er viele Sammler und Bewunderer. Henley war kein Einzelfall, auch der Bankier Ionides, der Schriftsteller Stevenson schätzten ihn. Dann aber, unerwartet, 1886 die Ablehnung seiner «Idylle» durch die Royal Academy&#8230; Nun jedoch erinnert man sich, angesichts der gelungenen Zusammenarbeit des Kunsthauses Zürich, der Royal Academy of Arts, London, und des Musée Rodin, Paris, noch einmal an Henley: «Ich lebe nur, um Ihnen zu huldigen.» Übertrieben? Ehrlich gesagt, ein ganz klein wenig schon. Aber nicht sehr.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text] Die Zürcher Kunstgesellschaft und die Zürcher Kunst: Im Jahre 1787 begann in Zürich eine erlauchte Künstlergesellschaft, sich regelmässig zu treffen und nach und nach eine Sammlung anzulegen. 1853 erfolgte mit der Gründung der Zürcher Kunstgesellschaft die Öffnung für ein breites Publikum. Heute umfasst die seit 2002 von Walter B. Kielholz präsidierte Gesellschaft über 20 000 Mitglieder, die mit ihrem Jahresbeitrag einen substanziellen Beitrag an die Kosten des Kunsthauses beisteuern. Gleichzeitig arbeitet die Gesellschaft im Projekt «Kunsthaus-Erweiterung» mit, welches das erfolgreiche Sanierungsprojekt 2001– 2005 abgelöst hat. Das Kunsthaus Zürich verfügt über eine ständige Sammlung internationalen Formats und führt im Jahr 2007 zusätzlich folgende Sonderausstellungen durch: Thomas Müllenbach – Graphit (2.2.– 22.4.), Rodin (9.2.–13. 5.), Erik van Lieshout (13.4.–17.6.), Nicolaes Berchem (27.4.–19.8.), Alberto Giacometti (16.5.–26. 8.), Peter Fischli/David Weiss (8. 6.– 9. 9), Video Lounge (7.9.–18.11.), Félix Vallotton (5.10.–13.1. 2008), Honoré Daumier (7.12.– 24. 2. 2008). Mehr Informationen unter www.kunsthaus.ch [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]]]></description>
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		<title>Musik und Malerei im Aufbruch</title>
		<link>https://aischines.ch/musik-und-malerei-im-aufbruch/</link>
				<pubDate>Tue, 03 Oct 2006 21:24:08 +0000</pubDate>
		<dc:creator><![CDATA[Andreas Schiendorfer]]></dc:creator>
				<category><![CDATA[emagazine]]></category>

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				<description><![CDATA[[vc_row][vc_column][vc_column_text]Noch bis zum 17. Dezember tritt das bildnerische Werk Arnold Schönbergs, Richard Gerstls und Wassily Kandinskys in einen spannungsvollen Dialog mit musikalischen Werken der Neuen Wiener Schule. Die Ausstellung im Kunsthaus Zug wird von der Credit Suisse als Hauptsponsor unterstützt. Im Jahr 1911 malt Wassily Kandinsky (1866– 1944) seine ersten abstrakten Gemälde, insbesondere &#8222;Impression 3 (Konzert)&#8220;, zu dem ihn die Musik von Arnold Schönberg (1874–1951) inspiriert. Er nimmt Kontakt mit dem Komponisten auf, es beginnt eine intensive künstlerische Auseinandersetzung, die für das Verhältnis moderner Malerei und Musik exemplarisch wird. Arnold Schönberg wiederum hat 1907/08 den Weg in musikalisches Neuland beschritten, das seine Zeitgenossen zunehmend verwirrt und auf heftigste Ablehnung seitens des Konzertpublikums stösst. Seine Musik, beginnend mit dem stark autobiografi sch geprägten zweiten Streichquartett (op. 10), ist nicht mehr im herkömmlichen Dur-Molltonalen System anzusiedeln, sie ist &#8222;atonal&#8220; oder, wie Schönberg sich ausdrückt, &#8222;atonikal&#8220;. Interdisziplinäres Begleitprogramm Die am 11. August im Kunstmuseum Zug eröffnete Ausstellung &#8222;Harmonie und Dissonanz. Gerstl – Schönberg – Kandinsky&#8220; führt den Besucher in diese Zeit des Umbruchs, des Aufbruchs zurück, und weil manch einer davon gefordert wird, wird das Verständnis dafür auf vorbildliche, interdisziplinäre Weise gefördert. Unterstützt wird Matthias Haldemann, Direktor Kunsthaus Zug, bei seinem in Zug und Luzern stattfi ndenden Rahmenprogramm von der Musikhochschule Luzern, dem Lucerne Festival sowie dem Schönberg-Center in Wien. Richard Gerstl war seiner Zeit weit voraus Ausgangspunkt des ganzen Projekts ist der österreichische Maler Richard Gerstl (1883–1908), der im Alter von 25 Jahren Selbstmord beging. Da er seine Werke nie öffentlich zeigte und vor seinem Suizid alles Biografische vernichtete, ist er trotz seiner unbestreitbaren Bedeutung als früher Vertreter des österreichischen Expressionismus dem breiten Publikum unbekannt geblieben. Erst 1931 führte Otto Nirenstein in seiner Neuen Galerie in Wien eine erste grössere Ausstellung durch, 1993 widmete ihm Klaus Albrecht Schröder eine Dissertation, 2003 schilderte die Schriftstellerin Lea Singer seine tragische Liebesgeschichte im Roman &#8222;Wahnsinnsliebe&#8220;. Dank seiner Sammlung Kamm ist das Kunsthaus Zug ebenfalls ein nicht wegzudenkendes Element in der Gerstl-Rezeption. Am 14. September 1883 in Wien geboren, wächst Richard Gerstl in gutbürgerlichem Haus auf. Wegen disziplinarischer Schwierigkeiten muss er das angesehene Piaristengymnasium verlassen und beginnt mit meterlangem Pinsel riesige Aquarellstudien zu malen. So bekommt er nach eigener Einschätzung eine bessere Übersicht über den Bildraum. Später schleudert er in einer Art zusammengeballter Raserei die Farben auf die Leinwand. 1898 wird der 15-Jährige in die Wiener Akademie aufgenommen, doch sein neuartiger Stil stösst bei den Lehrern auf Unverständnis. &#8222;So wia Si moln, brunz i in Schnee&#8220; (&#8222;So wie Sie malen, pinkle ich in den Schnee&#8220;), sagt sein Professor Christian Griepenkerl. Gerstl verlässt das Institut, um später in die etwas fortschrittlichere Schule von Heinrich Leffl er einzutreten. Als er sich aber weigert, an einem Repräsentationszug zu Ehren Kaiser Franz Josefs teilzunehmen, weil dies – heute nachvollziehbar – &#8222;eines Künstlers unwürdig&#8220; ist, kommt es erneut zum Bruch. 1900/01 bildet er sich jeweils im Sommer beim ungarischen Maler Simon Hollósy in Nagybánya weiter. 1904/05 unterhält er ein gemeinsames Atelier mit Viktor Hammer. Auf wirklich Gleichgesinnte stösst Gerstl indes erst 1906, als er die Komponisten Arnold Schönberg und Alexander von Zemlinsky (1871–1942) kennen lernt. Er verbringt die Sommer 1907/08 mit der Familie Schönberg in Traunstein bei Gmunden und gibt Arnold Schönberg Zeichenunterricht. Seine Passion für Mathilde Schönberg, die seinetwegen ihre Familie verlässt, führt zum Zerwürfnis mit dem Komponisten, der mitten in der Arbeit zu seinem zweiten Streichkonzert steckt. Mathilde kehrt zu Schönberg zurück, als dieser mit Selbstmord droht. Gerstl begeht, völlig isoliert, in der Nacht vom 4. zum 5. November Suizid. Besonders spannend ist die Gegenüberstellung von Gerstls &#8222;Gruppenbildnis mit Schönberg&#8220; und Kandinskys &#8222;Impression 3 (Konzert)&#8220;, die sich beide direkt auf das gleiche Konzert von Arnold Schönberg beziehen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]]]></description>
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		<title>Die Geschichten von &#8222;Stille Nacht&#8220;</title>
		<link>https://aischines.ch/die-geschichten-von-stille-nacht/</link>
				<pubDate>Tue, 20 Dec 2005 22:10:21 +0000</pubDate>
		<dc:creator><![CDATA[Andreas Schiendorfer]]></dc:creator>
				<category><![CDATA[emagazine]]></category>

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				<description><![CDATA[[vc_row][vc_column][vc_column_text]Das am weitesten verbreitete Weihnachtslied wird in der Nacht vom 24. Dezember 1818 im Salzburgerland erstmals gesungen. Heute erklingt es in fast allen Sprachen. Es hat seinen Zauber behalten &#8211; und noch längst nicht alle Geheimnisse preisgegeben. Die Redaktion des &#8222;emagazine&#8220; wünscht allen Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. In Salzburg erblickt Joseph Mohr am 11. Dezember 1792 das schummrige Kerzenlicht der Welt, bereits das dritte uneheliche Kind der Strickerin Anna Schoiber aus Hallein. Ihr Untermieter, ein armer Soldat, anerkennt zwar die Vaterschaft, stiehlt sich aber durch Desertion aus der Verantwortung. Taufpate wird, da kein ehrbarer Mann sich zur Verfügung stellt, der Henker von Salzburg, Joseph Wohlgemuth mit Namen. Eine solche Kindheit prägt. Zeitlebens setzt sich Mohr für die Armen, Rechtlosen und Gefallenen ein und damit sich selbst ständig in die Nesseln. In 20 Jahren ist er in einem Dutzend Gemeinden des Salzburgerlandes als Hilfspriester tätig, notgedrungen, denn ein Pfarrer nach dem andern schiebt den kränkelnden Mohren ab, obwohl der seine Schuldigkeit gar noch nicht getan hat. Zur Ruhe kommt er erst 1839 in Wagrain bei Bischofshofen, damals ein mausarmes Bergdorf, heute ein bekannter Skiort. Mohr fördert die vernachlässigte Volksschule, stirbt aber bereits am 4. Dezember 1848 an Lungentuberkulose. Stille-Nacht-Haus geschlossen In seinem Geburtshaus an der Steingasse 9 ist während einiger Jahre das Stille-Nacht-Haus eingerichtet – 2003 schliesst es seine Pforten. Sein Betreiber Hanno Schilf geht konkurs, verliert den Kampf gegen die Franz-Xaver-Gruber-Lobby. Ob zu Recht oder nicht, wird man nie schlüssig wissen. Im &#8222;Shrimps&#8220; jedenfalls erzählt der in der DDR aufgewachsene Filmemacher die Geschichte des Joseph Mohr, die, zu seiner eigenen Geschichte geworden, nun ebenfalls bereits wieder Geschichte ist. Wo entstand Stille Nacht? &#8222;Wer auf den Spuren von Stille Nacht wandeln möchte, muss nach Mariapfarr fahren. Dort ist 1816 das Lied entstanden und nicht in Oberndorf&#8220;, erzählt Schilf. &#8222;Die älteste Fassung entdeckte man erst 1996 auf der Rückseite eines fein säuberlich eingerahmten Hochzeitsfotos, das jahrzehntelang in einer guten alten Salzburger Stube hing. Und das Phantastische: Joseph Mohr hat es persönlich niedergeschrieben.&#8220; Der Haken an der Geschichte? Mohr hat das Dokument &#8222;nur&#8220; rückdatiert. Schilf, der zwei Bücher zu diesem Thema geschrieben hat, lässt den Hilfspfarrer das Lied übrigens in einer Höhle bei der Geburt des unschuldigen Kindes zweier Aussenseiter erstmals singen&#8230; Gruber gilt nach wie vor als Komponist Als Komponist gilt offiziell jedoch nach wie vor Franz Xaver Gruber, umso mehr als dies auf Mohrs &#8222;Urfassung&#8220; aus den frühen 1820er Jahren klipp und klar steht: &#8222;Melodie von Fr: Xav: Gruber&#8220;. Dazu Schilf: &#8222;Mohr, im Komponieren ausgebildet, skizziert seinem Freund Gruber das Lied, singt es ihm vor. Dieser arrangiert die Melodie und schreibt sie nieder.&#8220; Nach Arnsdorf statt Hochburg Eigentlich müsste die Spurensuche in Hochburg in Oberösterreich weitergehen, denn dort wird Franz Xaver Gruber am 25. November 1787 als Sohn eines Leinwebers geboren. Aber die Verkehrsverbindungen dorthin sind miserabel. Eine Alternative bildet Arnsdorf. Hier wirkt Gruber von 1807 bis 1828 als Lehrer, Mesmer und Organist – und hier ist die Zeit wahrlich stehen geblieben. Vergangenheit und Gegenwart werden eins. Die Schulstube von damals wird heute noch als solche genutzt, das älteste Schulhaus Österreichs. In der ehemaligen Lehrerstube hat Sepp Aigner, 15. Nachfolger Grubers, ein Museum eingerichtet, das nun seine Witwe betreut. In Arnsdorf also bewirbt sich der 19-jährige Gruber um die freigewordene Lehrerstelle. Das Problem: Die Lehrerwohnung steht Elisabeth Fischinger, der Witwe des Vorgängers, zu. Die Herren des Stifts Michaelbeuren lösen das Dilemma: Gruber erhält die Stelle, wenn er die 13 Jahre ältere Fischingerin heiratet. Kein Problem, obwohl sie eine &#8222;bäuerische Person ist von eingeschränktester Lebensart und nicht geschaffen für ein Mannsbild, das den Umgang mit feinern Weibsbildern gewohnt.&#8220; Ein halbes Jahr nach ihrem Tod heiratet Gruber 1826 seine 19 Jahre jüngere Schülerin Maria Breitfuss. Diese wiederum stirbt 1841 bei der Geburt ihres zehnten Kindes, Gruber ehelicht nun die verwitwete Freundin seiner Frau, Katharina Wimmer. So viel zur Liebe im 19. Jahrhundert. Kopf landet auf dem Polizeiposten Zurück indes zu Joseph Mohr. Weil es von ihm, dem armen Hilfspfarrer, kein Bild gibt und die Oberndorfer eine Bronze-Plastik wünschen, lassen sie kurzerhand Mohrs Schädel ausgraben und sein Gesicht rekonstruieren. Der Schädel gelangt nie mehr zurück auf den Friedhof in Wagrain, sondern lagert jahrelang auf dem Polizeiposten und wird schliesslich in die neue Stille-Nacht-Kapelle eingemauert. &#8222;Die alte Kirche St. Nikola wird Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissen, als das ganze, immer wieder überschwemmte Dorf flussaufwärts verlegt wird&#8220;, erzählt Museumsleiter Manfred W. K. Fischer. &#8222;Die Oberndorfer plagt ein schlechtes Gewissen. Sie feiern 1924 mit Verspätung den 100. Jahrestag der Uraufführung und legen den Grundstein zur Stille-Nacht-Kapelle, welche 1937 eingeweiht wird.&#8220; Mäuse zerfressen den Blasebalg Oberndorf lebt bis zum Bau der Eisenbahn von der Salzschiffahrt und der Holzflösserei. Als es 1816 mit dem Kurfürstentum Salzburg zu Österreich kommt, wird es vom bayerischen Laufen getrennt. Für die Pfarrkirche werden Gruber als nebenamtlicher Organist und Mohr als Hilfspfarrer angestellt. An Weihnachten 1818 singen die beiden Stille Nacht. Gruber beschreibt die Feier 1854 in der &#8222;Authentischen Veranlassung&#8220;, um sich gegenüber dem König von Preussen als Komponist auszuweisen. Joseph Mohr – längst verstorben &#8211; habe ihm am Weihnachtstag ein Gedicht überreicht, &#8222;mit dem Ansuchen eine hierauf passende Melodie für 2 Solo-Stimmen sammt Chor und für eine Guitarre-Begleitung schreiben zu wollen. Letztgenannter überbrachte am nämlichen Abend noch diesem Musikkundlichen Geistlichen, gemäss Verlangen (&#8230;), seine einfache Composition, welche sogleich in der Heiligen Nacht mit allen Beifall produzirt wurde.&#8220; Die Orgel habe, heisst es, ihren Dienst versagt, weil Mäuse den Blasebalg zerbissen hätten. Erstaunlich. Klar ist: Die reine Stille-Nacht-Fassung wird mit der Gitarre begleitet. Gruber ein guter Provinzkomponist In Hallein leitet Franz Holzner das Franz-Xaver-Gruber-Museum in dessen ehemaligem Wohnhaus. Hier, in der zweitgrössten Stadt des Landes Salzburg, wirkt Gruber von 1835 bis zu seinem Tod am 6. Juli 1863. Nun kann er sich als Chorregent, Organist und Musiklehrer ganz der Musik widmen, fast jedenfalls, denn ab 1849 ist er auch als Kanzleischreiber tätig. Als gefeierter Organist nach Hallein geholt, bleibt ihm urplötzlich die öffentliche Anerkennung versagt, er gerät in Vergessenheit. Erst die 1971 gegründete Stille-Nacht-Gesellschaft und]]></description>
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		<title>Alex Frei: Profi mit 999-prozentiger Einstellung</title>
		<link>https://aischines.ch/alex-frei-profi-mit-999-prozentiger-einstellung/</link>
				<pubDate>Sun, 06 Mar 2005 21:42:32 +0000</pubDate>
		<dc:creator><![CDATA[Andreas Schiendorfer]]></dc:creator>
				<category><![CDATA[emagazine]]></category>

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				<description><![CDATA[[vc_row][vc_column][vc_column_text]Seit gut zwei Jahren spielt Alex Frei in Frankreich bei Stade Rennes. Inzwischen hat er sich als Stürmer in der Ligue 1 durchgesetzt. Dank zwei Treffern im Heimspiel gegen Sochaux hat Frei wieder die Führung im Torschützenklassement übernommen. Auch im Länderspiel gegen Frankreich gilt er als Schweizer Hoffnungsträger. Fussballer reden nicht viel. Das gilt speziell für Alex Frei, der sich letzten Sommer nach seiner emotionalen Fehlleistung an der EURO 2004 im Spiel gegen England (ausser vor dem Ausschuss der UEFA) ein bewusstes Schweigen auferlegte und sich danach auf das konzentrierte, was er wirklich gut kann: Tore schiessen. In der Schweiz ging deshalb unter, dass er das Wichtigste sofort machte – sich bei Steven Gerrard, seinem keineswegs unzimperlichen Gegenspieler, zu entschuldigen und seine drei Spielsperren klaglos abzusitzen. Mit der Übernahme der Patenschaft für ein Lama im Basler Zoo zog er für sich einen witzigen Schlussstrich, wissend, dass das Thema anlässlich der nächsten Fasnacht nochmals aufgerollt werden würde. Unten durch, um oben auf zu sein &#8222;Stark wird man als Spieler vor allem dann, wenn nicht alles rund läuft, wenn man sich auch einmal durchbeissen muss&#8220;, erklärt Alex Frei, der seine Sprache längst wieder gefunden hat. Dies gilt bei ihm für die ersten Monate nach seinem Wechsel von Servette Genf zu Stade Rennais im Januar 2003, wo ihn der Trainer auf Grund taktischer Überlegungen zum Ersatzspieler stempelte. Frei war für den bretonischen Konterfussball angeblich zu langsam. Dies gilt für die &#8222;Affäre Coimbra&#8220;, die ihm nicht zuletzt zeigte, auf wen er sich wirklich verlassen kann. Und dies gilt auch für die letzten Wochen und Monate, in welchen er als einer der neuen Topstürmer Europas in jedem Spiel eine Spezialbewachung erhält und dabei weit mehr gehalten, geschubst und getreten wird als in den glücklichen Winter- und Frühlingsmonaten 2004. Damals nahm zunächst kaum jemand den &#8222;Petit Suisse&#8220; so richtig ernst, obwohl er mit schöner Regelmässigkeit das Runde ins Eckige bugsierte. Das änderte sich allerdings am 21. März 2004 schlagartig – wer gegen das grosse Olympique de Marseille mit Weltmeister Fabien Barthez im Tor vier Treffer erzielt, der muss etwas von seinem Fusswerk verstehen&#8230; Schliesslich wurde Alex Frei mit 20 Treffern Zweiter in der Topskorerliste der Ligue 1. Und als Alex Frei in den ersten vier Spielen der neuen Saison jedes Mal ein Tor erzielte, glaubten viele, es würde nun im gleichen Stile weiter gehen. Aber die ängstliche Spielweise Rennes ausserhalb des eigenen Stadions – bis jetzt erreichte man gerade mal vier Unentschieden – sowie die angesprochene Sonderbewachung verhinderten dies, und vielleicht gab es zwischenhinein auch eine gewisse Formbaisse. Schliesslich kann man nicht andauernd auf Übertouren laufen. Nun scheint Frei aber wieder zu seiner letztjährigen Frühjahrsform aufzulaufen. Mit der Doublette am Samstag im Heimspiel gegen den Tabellennachbarn aus Sochaux hat er sein Torekonto bereits wieder auf zwölf gesteigert. Damit befindet er sich in der Torschützenliste zusammen mit dem Strassburger Mickael Pagis an der Spitze, dich gefolgt vom Monegassen Kallon und vom Pariser Pauleta. Marktwert von 10 Millionen EURO Wie hoch die Leistung von Alex Frei ausserhalb der Schweiz eingeschätzt wird, kann man auch der Schweizer Rangliste auf www.transfermarkt.de entnehmen. Der Wert Freis auf dem Fussball-Arbeitsmarkt wird gegenwärtig auf 10 Millionen Euro eingeschätzt. Da ist es selbst für Grossvereine wie Lyon oder Bayern München, die im Winter ein gewisses Interesse bekundeten, nicht einfach, den Schweizer Stürmer aus seinem Vertrag mit Rennes auszukaufen. Frei – und mit ihm seine familiären Berater Vater Paul und Onkel Martin &#8211; nimmt das gelassen. Ihm gefällt es in Rennes, es wäre keine Strafe für ihn, nochmals eine Saison in der Bretagne anzuhängen, wo er beim Publikum und bei Trainer Laszlo Bölöni viel zählt. Und ganz so klein und unbedeutend ist Rennes denn doch nicht. Trotz der eklatanten Auswärtsschwäche belegt man gegenwärtig den siebten Platz, und der Zuschauerdurchschnitt liegt deutlich über 22 000 Personen. Da kann in der Schweiz einzig Basel mithalten. In der gleichen deutschen, also neutralen Statistik folgen übrigens als nächste Schweizer Johan Vogel und Patrick Müller mit je 4 Millionen Euro sowie Marco Streller und Johan Vonlanthen mit je 3,5 Millionen. Allzu sehr gewichten darf man diese Summe allerdings nicht. Dies weiss auch Alex Frei nur zu gut. Eine schlechte Saison, ein missglückter Wechsel – wie etwa bei Hakan Yakin – und alles sieht schon wieder anders aus. Unter den besten 50 Stürmern Europas Stolz sein darf der knapp 26jährige Schweizer Internationale allerdings auf den Artikel des französischen Fachmagazins &#8222;Planète foot&#8220; vom 17. November 2004, in welchem die 50 besten Stürmer Europas aufgelistet werden. Klingende Namen: 1. Thierry Henry (Arsenal), 2. Andrej Schewtschenko (Milan), 3. Ruud Van Nistelrooy (Manchester United) und so weiter, beispielsweise Platz 41. Miroslav Klose (Werder Bremen) und Mateja Kezman (Chelsea), Platz 35 Vincenzo Montella (Roma) und Rang 31. Kevin Kuranyi (VfB Stuttgart) – und mit ihm auch Alex Frei. Der Schweizer gehört also dazu, und es fehlt gar nicht mehr viel, um deutlich weiter oben zu stehen. &#8222;Ich freue mich, dass mein Name unter den Top 50 erscheint&#8220;, führt Alex Frei aus – und gibt sein Ziel bekannt: &#8222;Unter den 15 Besten Europas zu stehen, das wäre super.&#8220; Und die Einschätzung der französischen Fachjournalisten: &#8222;Frei ist zwar nicht besonders gross (1,79 Meter), nicht speziell schnell, aber er hat ein präzises Timing und ein gutes Auge, um sich für den Torschuss in die richtige Position zu bringen.&#8220; Vor allem aber loben die Franzosen die Schlitzohrigkeit, den Spielwitz und die Hartnäckigkeit des &#8222;petit suisse&#8220;. Im Dezember wurde Alex Frei zudem vom Fussballmagazin &#8222;But&#8220; (Tor) hinter Lyons torgefährlichem Mittelfeldregisseur Antonio Augusto Ribeiro Reis, genannt Juninho, zum zweitbesten Ausländer des Jahres 2004 gewählt. Und der Drittplatzierte? Alex studiert kurz, lacht verschmitzt: &#8222;Ich kann&#8217;s nicht sagen. Ich schaue eben nicht rückwärts&#8230;&#8220; 2005 Nati-Bilanz wieder aufbessern Auch für die Schweizer Nationalmannschaft ist die Treffsicherheit von Alex Frei sehr wichtig. In bisher 32 Länderspielen erzielte er bereits 16 Treffer. Diese Bilanz verpflichtet (auch wenn diejenige von Johan Vonlanthen dank den drei Toren gegen die Färöer Inseln prozentual noch besser ist). Und Alex Frei weiss, dass man letztes Jahr in der Nationalmannschaft nicht immer den]]></description>
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		<title>Wie Weihnachten auf die Welt kam</title>
		<link>https://aischines.ch/wie-weihnachten-auf-die-welt-kam/</link>
				<pubDate>Mon, 20 Dec 2004 22:14:07 +0000</pubDate>
		<dc:creator><![CDATA[Andreas Schiendorfer]]></dc:creator>
				<category><![CDATA[emagazine]]></category>

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				<description><![CDATA[[vc_row][vc_column][vc_column_text]Die Redaktion des &#8222;emagazine&#8220; wünscht allen Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Begleiten Sie uns auf einen kulturhistorischen Streifzug durch die Weihnachtszeit. &#8222;Die Hausfrau hatte auf Weihnachten oft auch ein schwarzes Huhn in der Küche bereit. Die Mädchen mussten nun an die Wand stehen; das Huhn wurde dann in die Stube gebracht und laufen gelassen. Schoss es auf ein Mädchen zu, so verlobte sich dieses sicher im folgenden Jahr&#8220;, wird noch Mitte der 1930er Jahre von einem alten Schweizer Brauch berichtet. Gleichzeitig mutmasst der Autor, das eine oder andere Mädchen habe wohl seinem Heiratsglück mit ein paar Weizenkörnern nachzuhelfen versucht. Ein vergleichbarer Weihnachtsbrauch drehte sich um einen im Salz versteckten (Verlobungs-)Ring, den es zu finden galt. Ob man damit seine heiratswillige Tochter wirklich unter die Haube brachte, bleibe dahin gestellt. Klar erkennbar ist aber, dass sich um das christliche Weihnachtsfest stets auch der eine oder andere heidnische Brauch rankte. Seit 381 ein Dogma Doch seit wann wissen wir eigentlich, dass Christus am Weihnachtstag, am 25. Dezember, geboren ist? Strenggenommen erst seit dem Jahr 381. Am Konzil zu Konstantinopel wurde dies zum Dogma und damit zur unantastbaren Wahrheit erklärt. Die Christen Roms feierten dieses von Papst Liberius eingeführte Kirchenfest aber schon seit 354, nachdem das Toleranzedikt von Kaiser Constantin 313 die rechtliche Voraussetzung dafür geschaffen hatte. Bis das Weihnachtsfest auch den Weg über die Alpen fand, dauerte es indes nochmals mehr als vierhundert Jahre. Erst 813 bestätigte die Synode von Mainz den 25. Dezember als &#8222;fest navitas Christi&#8220;. Name &#8222;Weihnachten&#8220; entstand 1170 Nochmals dreihundert Jahre später stossen wir, 1170 in einem Gedicht des bayerischen Sängers Spervogel, auf die deutsche Bezeichnung &#8222;Weihnachten&#8220;: &#8222;Er ist gewaltic unde starc, der ze wihen naht geborn wart: daz ist der heilige krist.&#8220; (Er ist gewaltig und stark, der zu der geweihten Nacht geboren ward: Das ist der heilige Christ). Der Name nimmt, unbewusst wohl, Bezug auf die zwölf heidnischen &#8222;Raunächte&#8220;, die mit der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember begannen und in denen die germanischen Priester, die Druiden, Weihehandlungen vornahmen, um die Menschen vor dem Zugriff der Finsternis, dem Lebensbereich der Dämonen, zu schützen. Der Tag der Wintersonnenwende wurde in verschiedenen Religionen besonders gefeiert. So erinnerten bei den heidnischen Römern die Saturnalien an den unbesiegbaren Sonnengott (Sol invictus). Dass auch die Geburt Jesu, Licht der Welt, genau auf dieses Datum festgelegt wurde, von dem an das Licht immer länger wurde, ist sicher kein Zufall. Weihnachten am 6. Januar Ursprünglich feierte man jedoch nicht die Geburt Christi, sondern den Tag der Erscheinung des Herrn (Epiphania), den nachmaligen Dreikönigstag. Diese ursprüngliche Verbindung von Epiphania und Weihnachten zeigt sich heute noch in der orthodoxen Weihnachtsfeier vom 6. bis 8. Januar. In Spanien und Italien findet heute noch am Dreikönigstag die grosse Bescherung statt. Umgekehrt finden wir noch während Jahrhunderten den Brauch, dass Kinder an Weihnachten und nicht am 6. Januar als Dreikönige verkleidet, von Haus zu Haus zogen. Der Samichlaus brachte die Geschenke Weihnachten war zwar Beginn des Kirchenjahres, aber seine Beliebtheit im Volk nahm erst seit der Reformation im zweiten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts zu. Die Protestanten führten fortan die Kinderbescherung an Weihnachten durch und nicht mehr am 6. Dezember, dem St. Nikolaustag, um sich so von den Katholiken besser abzugrenzen. In bescheidenem Ausmass finden sich aber schon früher Hinweise auf eine Weihnachtsbescherung, so etwa in Konstanz um 1450. Gregorianischer Kalender bringt allmählich Klarheit Nochmals eine Bedeutungssteigerung erfuhr Weihnachten durch die Einführung des Gregorianischen Kalenders, in der Schweiz im Jahre 1584, denn dadurch wurden Weihnachten und Neujahr, die vorher in einem Zug gefeiert wurden, voneinander getrennt. Gleichzeitig erfolgte die Loskoppelung von der Wintersonnenwende, die nun auf den 21. Dezember fiel, und damit von den heidnischen Ursprüngen. Dies gilt indes nur für die katholischen Lande; die reformierten Gegenden übernahmen den neuen Kalender – der ja vom Papst diktiert wurde – erst um 1700 an. Aber scharfe Abgrenzungen wurden noch längere Zeit nicht vorgenommen: 1720 war es beispielsweise in Schaffhausen dem Turmwächter zu Weihnachten gestattet, das Neujahr anzublasen und das &#8222;Gutjahr&#8220; (den Neujahrsbatzen) einzuziehen. Christbaum statt Krippe Dass sich Weihnachten vom Kirchenfest, an dem man dreimal zur Messe ging, zum allgemeinen Familienfest entwickelte, hängt nicht zuletzt mit dem Christbaum zusammen. Er ist &#8211; für Bremen schon um 1597 belegt – zunächst wiederum ein bewusstes Gegenstück zur katholischen Krippe. Sebastian Brant erzählt im &#8222;Narrenschiff&#8220; 1494, dass man früher die Decke mit immergrünen Zweigen dekorierte im Glauben, man bleibe gesund. Später wurde es sogar üblich, eine Eibe oder eine Stechpalme umgekehrt an die Decke zu hängen, so um 1535 in Strassburg. Bis der Weihnachtsbaum von der Kirche hinaus den Weg in die Wohnstuben fand, dauerte es aber noch lange. Goethe soll den ersten Weihnachtsbaum 1770 in Strassburg kennen gelernt haben. In Wien wurde erstmals 1813 einer aufgestellt, vor dem Weissen Haus in Washington gar erst 1891. Die Weihnachtsbäume wurden ursprünglich als Paradiesbäume mit roten Äpfeln geschmückt (rot als Farbe des Blutes, das Christus für die Menschheit vergoss). Oder mit Früchten und sogar Erdäpfeln, Kartoffeln also, die man in silbernes und goldenes Papier wickelte, die Vorläufer unserer Weihnachtskugeln. Kerzen als Lichtbringer Kerzen als Lichtträger gehören heute ebenfalls zu jedem Christbaum. Der erste kerzengeschmückte Christbaum ist bereits für 1611 im Schloss der Herzogin von Schlesien belegt. Da Kerzen aber bis zur Erfindung des Wachseersatzes Stearin 1820 sehr teuer waren, hielten sie in manche Stube erst spät Einzug. Ursprünglich waren es übrigens zwölf – für jeden Monat ein Lichtbringer – heute können es nicht genug sein. Der grösste Weihnachtsbaum der Welt, er steht auf dem Hansaplatz in Dortmund, zählt nicht weniger als 13 000 Kerzen-Lämpchen. Jeden Tag einen Halm in die Krippe Von einem Familienfest, wie wir es in unserer Kindheit erlebt haben und um dessen Erhalt wir trotz zunehmender Kommerzialisierung kämpfen, kann man allerdings erst seit dem frühen 19. Jahrhundert sprechen. Damals kamen die heute noch bekannten Weihnachtslieder wie &#8222;Stille Nacht&#8220; (1818) auf. Wenig später wurde der Adventskalender erfunden: Man malte an die Wand oder an die Türe 24 Kreidestriche, von denen die Kinder jeden Tage]]></description>
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		<title>Udo Jürgens: &#8222;Fussball ist wie das Leben&#8220;</title>
		<link>https://aischines.ch/udo-juergens-fussball-ist-wie-das-leben/</link>
				<pubDate>Mon, 30 Aug 2004 20:49:38 +0000</pubDate>
		<dc:creator><![CDATA[Andreas Schiendorfer]]></dc:creator>
				<category><![CDATA[emagazine]]></category>

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				<description><![CDATA[Udo Jürgens kennt man als einen der wenigen Musiker, die sich während 50 Jahren an der Spitze halten konnten. Am FIFA Talk zeigte er sich von seiner runden, fussballerischen Seite. Fussball und Musik können, betont er, einen wichtigen Beitrag für den Frieden leisten.]]></description>
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		<title>Ein Wechsel zu Tottenham kann auch schaden</title>
		<link>https://aischines.ch/ein-wechsel-zu-tottenham-kann-auch-schaden/</link>
				<pubDate>Mon, 23 Aug 2004 21:02:59 +0000</pubDate>
		<dc:creator><![CDATA[Andreas Schiendorfer]]></dc:creator>
				<category><![CDATA[emagazine]]></category>

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				<description><![CDATA[[vc_row][vc_column][vc_column_text]Fussball und Transfers – FCZ-Sportchef Fredy Bickel, FIFA Direktor Legal Heinz Tännler und der frühere Fussballinternationale Adrian Knup diskutierten mit und gegen Spieleragent Marcel Schmid über das Dreieck &#8222;Spieler – Klub – Agent&#8220;. Der Schweizer Fussballmarkt ist überschaubar: 218 403 lizenzierte Spieler in 1423 Vereinen (Stand Sommer 2003). Zehn Klubs in der Super League sowie einige ambitionierte Teams wie Sion, Lugano oder Luzern in der Challenge League. Die Spieler können sich ausrechnen, wo ihre spezifischen Qualitäten am ehesten gebraucht werden. Umgekehrt sollten die Vereine mit ihren Scouts jeden talentierten Fussballer in- und auswendig kennen. Warum braucht es also Spielervermittler? Und warum weist gerade die Schweiz mit 45 lizenzierten FIFA-Spielervermittlern weltweit die höchste Dichte auf – in Italien sind es genau gleich viele, in Deutschland rund 100? Berater statt nur Vermittler Marcel Schmid fühlte sich von solchen Fragen keineswegs in die Enge gedrängt: &#8222;Die Zahl der Lizenzierten ist unwichtig. Im Markt wirklich aktiv ist höchstens ein Dutzend. Was mich an der Frage am meisten stört, ist die Berufsbezeichung: Ich bin kein Spielervermittler, sondern ein Players&#8216; Agent, ein Berater.&#8220; Die Zuhörer dürften überrascht gewesen sein, dass Schmid erklärte, lediglich 15, 16 Spieler zu betreuen. Schaut man auf www.transfermarkt.de nach, so sind unter seinem Namen tatsächlich nur 10 Spieler aufgelistet mit einem Gesamttransferwert von 15,8 Millionen Euro. Darunter Raphaël Wicky. Dieser hat bekanntlich seinen Vertrag beim Hamburger SV soeben bis 2008 verlängert. &#8222;Die Situation im Fussball hat sich in den letzten zwei, drei Jahren wieder grundlegend geändert&#8220;, führte Schmid zu diesem Beispiel aus. &#8222;Früher hätte ich einem starken Spieler wie Wicky geraten, den Vertrag beim HSV auslaufen zu lassen und sich einen neuen Verein zu suchen, um noch einmal tüchtig Geld zu verdienen. Jetzt ist der Markt zusammengebrochen. Möchte ein Verein einen Vertrag verlängern und legt ein gutes Angebot vor, muss man es sich gut überlegen, ob man es nicht annehmen soll.&#8220; Zu einem Spieler wie Wicky habe er ein derartiges Vertrauens- und Freundschaftsverhältnis aufgebaut, dass dieser ihn manchmal auch wegen privater Angelegenheiten anrufe. Sicher hätten sie auch in 30 Jahren noch Kontakt miteinander. Eigentlich aber brauche ein erfahrener Spieler wie Wicky &#8211; obwohl es um viel Geld gehe – viel weniger einen Berater als ein junger Spieler, der neu ins Profigeschäft einsteige. Manchmal spielen auch private Gründe mit Dies bestätigte auch Adrian Knup, der sich in seiner Karriere auf zwei Berater abstützte (während heute die Spieler oft ihre Berater wie Hemden wechseln), auf Bruno Huber, so lange er in der Schweiz spielte, und später auf Wolfgang Vöge, weil dieser auf internationaler Ebene über die besseren Kontakte verfügte. Knup ist aber insofern kein gutes Beispiel, als er als 48-facher Internationaler und Topstürmer nie Probleme hatte, zu guten Konditionen einen guten Verein zu finden. Rückblickend würde er nur etwas anders machen, vielleicht: &#8222;Ich hätte von Istanbul aus meine Karriere auf internationaler Ebene fortsetzen und nicht in die Schweiz zurückkehren sollen. Der Erwartungsdruck war zu gross&#8220;, erzählte Knup. &#8222;Allerdings gab es damals eben auch private Gründe für diesen Entscheid&#8230;&#8220; Ein Nachwuchsspieler ist nicht rentabel Die Normalsituation des Schweizer Nachwuchsspielers sieht normalerweise so aus, dass er bei seinem ersten Profivertrag etwa 2000 Franken plus Prämien erhält – davon wird er nicht reich und auch nicht sein Spielerberater, der 5 – 7 Prozent des Gehalts erhält. Gerade in dieser Phase gilt es jedoch eine sorgfältige Karriereplanung vorzunehmen und nicht nur das Geld zu sehen. Ein zu früher Wechsel kann auch schaden Ist beispielsweise der sich abzeichnende Wechsel von Reto Ziegler (Jahrgang 1986) von den Zürcher Grasshoppers zu Tottenham dessen Karriere wirklich förderlich? Zweifellos wird Ziegler wesentlich mehr verdienen, und sein Renommee wird weiter steigen; aber ob er überhaupt je zum Spielen kommen wird, ist eine andere Frage. Tottenham hat auf dieser Position nicht nur das einheimische Talent Paul Konchesky (Jahrgang 1982), sondern verpflichtete auf diese Saison hin auch die beiden Nationalspieler Timothee Atouba (Kamerun, 1982) und Erik Edman (Schweden, 1978). Berufsausbildung in der Regel abschliessen Schmid sprach allerdings – angesprochen von Marlies Zuber, Berufsberaterin des SFV im Juniorinnenausbildungszentrum Huttwil – nicht von Ziegler, der nicht sein Spieler ist, sondern von einem anderen Nachwuchsfussballer. Dieser habe &#8211; wie zuvor Philippe Senderos und Johann Djourou &#8211; von Arsenal ein Angebot bekommen, habe aber noch während dreier Jahre die Kantonsschule zu besuchen. Diesem empfahl er, die Ausbildung unbedingt abzuschliessen. Man könne dies aber nicht verallgemeinern. Für ein anderes Talent, den U18-Internationalen Zdravko Kuzmanovic (Basel, früher YB), sei Fussball aber die einzige oder zumindest die beste Chance, sich im Leben eine gute Position zu verschaffen. Da dürfe eine angefangene Berufslehre keinen Karrierresprung verhindern. Ein Fussballer ist kein Staubsauger Schmid konnte am FIFA Talk klar machen, dass sich ein seriöser Players Agent wirklich intensiv mit dem Spieler und seinem Umfeld auseinandersetzt. Es sei auch sehr wichtig, dass man etwas vom Geschäft verstehe – er selber habe, unter einem gewissen Erich Vogel, die ganze Juniorenabteilung beim Grasshopper-Club durchlaufen. Es ärgere ihn, dass sich vor ein paar Jahren ehemalige Weinhändler oder Staubsaugerverkäufer in die Szene gedrängt hätten, um schnelle Kohle zu machen und die nun dem Image seines Berufsstandes schaden. Angebote fast wie Spam &#8222;Wenn ich ins Büro komme, habe ich in der Regel 120 Mails von Spielern, die direkt oder via Spielervermittler an mich herantreten, und mit der Post kommen nochmals etliche Videokassetten hinzu&#8220;, führte FCZ-Sportchef Fredy Bickel aus. &#8222;Und ständig klingeln das Telefon und das Handy. Dabei weiss ich doch selbst haargenau, welche Position ich neu besetzen möchte und welche Spieler in der Schweiz dafür überhaupt in Frage kommen.&#8220; Warum braucht der Verein also den Spielervermittler? Bickel sprach zwar den Spieleragenten ihre Daseinsberechtigung nicht völlig ab, aber er scheint doch eher negative Erfahrungen gemacht zu haben, die Spieleragenten meist als reine Vermittler und Preistreiber erlebt zu haben. Das Bosman-Urteil, wonach sich ein Spieler nach Vertragsende völlig frei und entschädigungslos einen Verein suchen könne, habe zu einer verhängnisvollen Preisspirale zu Lasten der Klubs geführt, betonte der FCZ-Sportchef. Laufe ein Vertrag aus, strecke der Vermittler die Fühler aus, auch wenn der Spieler an und für sich beim Stammverein bleiben wolle. Sicher finde er irgendeinen]]></description>
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		<title>Reiner Calmund: Sein XXL-Gewissen ist sauber</title>
		<link>https://aischines.ch/reiner-calmund-sein-xxl-gewissen-ist-sauber/</link>
				<pubDate>Fri, 06 Aug 2004 20:55:08 +0000</pubDate>
		<dc:creator><![CDATA[Andreas Schiendorfer]]></dc:creator>
				<category><![CDATA[emagazine]]></category>

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				<description><![CDATA[[vc_row][vc_column][vc_column_text]Im Rahmen des FIFA Talks in Zürich verwahrte sich Reiner Calmund am 1. August gegen die vom &#8222;Spiegel&#8220; ihm gegenüber erhobenen Vorwürfe der Veruntreuung von Transfergeldern. Das Burn-out-Syndrom kommt nicht nur bei Leistungssportlern immer häufiger vor, sondern auch bei Trainern und Funktionären. Ottmar Hitzfeld lehnte das Angebot, die deutsche Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft im eigenen Land zu betreuen, vor allem mit der Begründung ab, er sei im Moment nicht in der Lage, den Spielern das zu geben, was sie bräuchten. Er sei völlig ausgebrannt. Und ein anderes deutsches Urgestein, Reiner Calmund, Manager von Bayer 04 Leverkusen, überraschte am 8. Juni um 17.09 Uhr die deutsche Fussballszene mit der Ankündigung seines Rücktritts: &#8222;Ich kann nicht mehr. Ich bin nach 27 Jahren Arbeit körperlich und mental nicht mehr in der Lage, die Anforderungen meines Jobs zu 100 Prozent zu erfüllen.&#8220; Irgendwo muss doch Dreck sein&#8230; Das Bedauern war gross (zumal sich Gerüchte über seine angeschlagene Gesundheit überstürzten), aber nur von kurzer Dauer. Bald schon suchte und fand man scheinbar Schatten. &#8222;Chaos im XXL-Format&#8220;, titelte das deutsche Nachrichtenmagazin &#8222;Der Spiegel&#8220; in seiner Ausgabe vom 26. Juli und berichtete bereits im Lead: &#8222;Bayer-Manager Calmund musste gehen, weil er allzu locker mit den Geldern des Leverkusener Fussballclubs jonglierte. Millionen versickerten auf einem Schweizer Nummernkonto.&#8220; Konkret wurde Calmund vorgeworfen, sich Ende 1999 zusammen mit Antun Novalic, dem damaligen Präsidenten des kroatischen Vereins NK Osijek, beim Transfer der beiden Spieler Jurica Vranjes und Marco Babic unrechtmässig bereichert zu haben. Freimütig ging Reiner Calmund am FIFA Talk in Zürich auf diese Vorwürfe ein. &#8222;Ich bin dick und spiele gerne den dicken Mann, aber solche Anschuldigungen gehen einem schon unter die Haut&#8220;, erklärte Calmund. &#8222;Ich habe den Besuch in der Schweiz benutzt, um mit meinem Anwalt die Situation zu besprechen. In etwa einer Woche werden wir nicht einfach ein Dementi bekannt geben, sondern meine Unschuld detailliert belegen.&#8220; Alles ordnungsgemäss abgelaufen Inzwischen hat Bayer Leverkusen den Bericht des &#8222;Spiegels&#8220; zurückgewiesen und, beispielsweise gegenüber &#8222;Netzeitung.de&#8220; ausgeführt, der Rücktritt Calmunds sei aus freien Stücken erfolgt. Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser betonte: &#8222;Alle Zahlungen im Zusammenhang mit Babic und Vranjes sind ordnungsgemäss abgewickelt worden.&#8220; Allerdings seien am 4. Januar 2000 die annähernd 14 Millionen Mark nicht auf das Vereinskonto des NK Osijek gelaufen, sondern auf ein Nummernkonto der Credit Suisse in der Schweiz. Die Credit Suisse erteilte mit Berufung auf das Bankgeheimnis dem &#8222;Spiegel&#8220; keine Auskunft über das Konto und die darauf abgewickelten Transaktionen. Dem Nachrichtenmagazin aber wurde erklärt, es gebe bei Nummernkonti keinen zusätzlichen Sicherheitscode (egal ob mit oder ohne Calmunds Geburtsdatum vom 23.11.1948, wie es die Journalisten &#8222;herausgefunden&#8220; hatten). &#8222;Das kommt nur in Spionage- und Agentenfilmen vor&#8220;, meinte Calmund. &#8222;Im übrigen ist das Geld keineswegs verschwunden. Das bestätigt auch der in Untersuchungshaft sitzende Novalic. Nur ist er der Meinung, dass das Geld ihm zustehe und nicht dem Verein. Das zu klären, ist aber sicher nicht meine Aufgabe.&#8220; Bei seiner Vertragsverlängerung im Jahr 2002 habe er sich ausbedungen, jedes Jahr zurücktreten zu können. Am liebsten hätte er dies bereits nach der völlig verkorksten Saison 2002/03 getan, aber dies wäre gegenüber dem Verein unfair gewesen. Sicher werde er später wieder in einem ähnlichen Bereich tätig sein, meinte der Jung-Rentner. Bei den von den Medien kolportierten Verbindungen zum FC Köln handle es sich jedoch um falsche Überinterpretationen eines Spruches von ihm, stellte Calmund – geboren in Brühl bei Köln und fussballerisch aktiv beim Kölner Quartierverein Frechen 20 – schmunzelnd klar. Kalbskotelette statt Gegendarstellung Er habe natürlich im ersten Moment daran gedacht, wegen Rufschädigung gegen den &#8222;Spiegel&#8220; vorzugehen und zumindest eine Gegendarstellung zu verlangen. Der Text sei aber, das merke man sofort, durch die juristische Abteilung gegangen. Die entscheidenden Passagen seien immer als Fragen oder mit &#8222;könnte&#8220; oder &#8222;soll&#8220; formuliert. &#8222;Und überhaupt: Eine Gegendarstellung bringt doch gar nichts. Diese wird ja völlig ohne Zusammenhang gebracht und womöglich mit einem Zusatz versehen. Zuletzt bist du dann vollkommen ins Abseits gestellt.&#8220; Sein Anwalt habe ihm deshalb geraten, vorläufig nichts zu unternehmen und stattdessen das saftige Kalbskotelette von Jacky Donatz auf dem &#8222;Sonnenberg&#8220; beim FIFA-Hauptsitz zu geniessen. Das hat denn Calmund augenscheinlich auch getan. Und am FIFA Talk im Acaqua Seerestaurant gleich nochmals. So schnell lässt sich Calli nicht unterkriegen. – Auf seine detaillierte Richtigstellung warten wir mit Spannung.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]]]></description>
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