Bern-Zähringer: Unsere Curler der Zukunft

Die Schweizer Toptalente, heute: Bern Zähringer, „Jetzt“, September 2017:

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Wie stark der Curling-Verband seine Spitzenteams einschätzt, erkennt man daran, dass Sportchef Andreas Schwaller von den drei Teams – im Mixed treten Jenny Perret und Martin Roos an – an den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang zwei Medaillen fordert!

Auch der 22-jährige Yannick Schwaller hat sich eine Olympiateilnahme zum Ziel gesetzt – allerdings erst für 2022 in Beijing. Das Talent dazu besitzt der Juniorenweltmeister von 2014 ohne Zweifel, zumal er seinen Titel auf Juniorenebene mit den Rängen 2 (2015) und 4 (2016) bestätigen konnte.

Der Übergang zur Elite ist dem sympathischen, für Bern spielenden Solothurner – er stammt aus Halten – ebenfalls vielversprechend gelungen. Aktuell liegt er in der Schweizer Rangliste auf Platz 3.

Dementsprechend ehrgeizig ist seine Zielsetzung, die nichts anderes als den Vorstoss zu den stärksten zehn Teams Europas sowie den Schweizer Meistertitel 2018 beinhaltet. Denkbar wäre nach einem fünften Platz 2016 und einem vierten Platz 2015 als Zielsetzung auch der Vorstoss aufs Podest gewesen. Doch mit Halbheiten will sich Yannick Schwaller nicht begnügen.

Dementsprechend hat man sich auf diese Saison hin nochmals verstärkt. Konkret bedeutet dies, dass alle vier Positionen gleich stark besetzt sind: der Kaufmann Marcel Käufeler, der Informatikstudent Michael Brunner, der Sportstudent Romano Meier und der Hochbauzeichner Yannick Schwaller sind nicht nur etwa gleich alt, sondern sie bezeichnen auch ihre Ausgeglichenheit, ihre Harmonie als ihre grosse Stärke.

«Zusammen an die Spitze» lautet das Motto der stärksten Schweizer Nachwuchscurler. Yannick Schwaller ist übrigens ein Neffe von Andreas Schwaller, dem aktuellen Sportchef der Schweizer Curler. Die Erfolge von Andreas und Christof Schwaller, die zusammen zwischen 1993 und 2010 insgesamt 9 Medaillen an Olympischen Spielen sowie Welt- und Europameisterschaften holten, ist heute natürlich ein grosser Ansporn, sie führten zunächst aber dazu, dass sich Yannick wesentlich später als seine heutigen Teamkollegen dem Curling zuwandte.

Mixed-WM 2017 in Champéry: Michael Brunner und Celiné Koller am Wischen, hinten Yannick Schwaller nach der Steinabgabe.

Wie lang und beschwerlich der Weg an die Spitze ist, erfuhr der 22-jährige Sportler vor wenigen Tagen an der Mixed-Weltmeisterschaft in Champéry, als die Schweiz unglücklich bereits in der Gruppenphase ausschied.

Doch zuvor spielte Bern Zähringer ein gutes Turnier am Swiss Cup in Basel, wo man zwei tschechische Teams schlug,
und ein sehr gutes am Baden Masters mit einem fünften Platz. Hier scheiterten die Schweizer am norwegischen Spitzenteam Ulsrud (Weltnummer 8), bezwangen aber zum Auftakt sensationell das schwedische Team Edin (Weltnummer 2).

Nach einem Turnier in Champéry absolviert das Team Schwaller in der ersten Novemberhälfte einen Härtetest in Kanada mit zwei weiteren hochklassigen Turnieren. Trotz beschränkter finanzieller Mittel – selbst die erfolgreichsten Curlingteams sind nicht auf Rosen gebettet – dürfen die jungen Schweizer mit Bernhard Werthemann und Pius Matter von einem kompetenten Trainer-/ Coach-Duo profitieren. Beijing scheint für sie in Reichweite zu sein.

Wer ihre Karriere bis dahin mitverfolgen möchte, kann dies auf der Webseite http://www.teambernschwaller.ch tun.